
Sechs Monate Baby: Ein Update vom Keks
Sechs Monate. So lange ist unser Keks schon bei uns. Sechs Monate, in denen ich ein paar Stunden Schlaf am Stรผck wieder zu schรคtzen gelernt habe. Ein halbes Jahr, das so kurz und so lange zugleich war. Es gab furchtbar lange Tage, bei denen der Blick auf die Uhr stรคndiger ein Begleiter war. Aber die Zeit an sich, dieses halbe Jahr, das verging wie im Flug. Die Faszination fรผr diesen kleinen wunderbaren Menschen ist aber noch immer die gleiche. Von uns allen.
Alles nur eine Phase
… aber diese Phase hรคlt nun schon seit August an. Wovon ich rede? Der Keks hat seit August quasi durchgรคngig Mittelohrentzรผndung mit wenigen Tagen Pause. Allein in den letzten vier Wochen hatte er dadurch zweimal einen Trommelfellriss inklusive Antibiotikum. Mir tut es so verdammt leid, dass der Keks einen so schweren Start ins Leben hat. Dass sein erstes halbes Jahr wirklich von Schmerzen, Arztbesuchen und Unannehmlichkeiten geprรคgt ist. Und ich hoffe wirklich sehr, dass mit Beendigung des aktuellen Antibiotikums nun erstmal eine Phase kommt, in der er gesund bleibt.
Dadurch hat sich die 2. Impfung leider auch ordentlich verschoben und er hat sie pรผnktlich zum zweiten Trommelfelldurchbruch bekommen. Aber er hat alles um einiges leichter weggesteckt als das erste Mal. Ob das daran lag, dass es schon die 2. war oder er sich auf etwas anderes konzentrieren musste, weiร ich allerdings nicht. Freuen darf ich mich dennoch oder? ๐
Das Schlafverhalten des Babys
Kรถnnen wir รผberhaupt von Schlaf reden? Mein Tracker fรผr die Nacht schickt mir jedenfalls mitleidige Nachrichten, denn 3,5 – 4 Stunden gestรผckelt sind nun eben nicht gerade erholsam. Das liegt aber zum einen daran, dass dieser kleine Knirps gerade nachts, wenn er zur Ruhe kommt, merkt, was ihn so plagt. Klar versuchen wir, ihm die Schmerzen abzunehmen, aber oft hilft einfach nur laufen. Und das wirklich oft und lange. Und dann war da die Zeitumstellung, die ihn auf 4 Uhr morgens getimed hat. Ja, um 4 Uhr ist die Nacht vorbei. So komplett. Und auch, wenn ich bei anderen gelesen habe, dass die dann einfach liegen bleiben und das Baby so lange spielt, bis es wieder einschlรคft – das funktioniert hier nicht. Nach spรคtestens 10 Minuten kommen Trรคnen und er mรถchte wirklich aufstehen. Dafรผr ist er dann total ausgeglichen und zufrieden – bis die Geschwister aufwachen.
Aber wir haben fรผr seinen Tagschlaf etwas gefunden, was wirklich zuverlรคssig klappt. Ich begleite morgens die beiden Grundschulkinder mit dem Kinderwagen zur Schule und kann mir sicher ein, spรคtestens beim Heimweg schlรคft der Keks tief und fest ein und schlummert dann fรผr 1,5 – 2 Stunden. Das gleiche Spiel gibt es mittags, wenn ich den Zwerg von der Schule abhole. Anscheinend tut ihm das Ruckeln รผber den Feldweg in Begleitung mit frischer Luft unheimlich gut.
Was der Keks bereits kann
Mittlerweile ist der Keks wirklich fleiรig unterwegs. Er robbt sich durch das ganze Zimmer – und das mit beachtlichem Tempo. Das hat den Vorteil, dass die Kinder nun immer aufgerรคumte Rรคume haben, weil dieser kleine Kerl wirklich alles findet, das er nicht haben sollte. Und damit meine ich wirklich alles. Von Barbies รผber Toniefiguren zu Kinderbรผchern – nichts ist vor ihm sicher. (Hier kannst du nachlesen, wie wir seinen Radius noch sicherer gestalten.) Etwas Positives hat es also oben drauf. ๐ Dazu zieht er sich immer mal wieder auf die Knie, auch wenn er vom Krabbeln selbst noch entfernt ist. Die Vorbereitungen dazu laufen jedenfalls schon auf Hochtouren.
Und weil der Keks mittlerweile zwei Zรคhne hat (Kommen die Zรคhne nun eigentlich, wenn das Immunsystem angeschlagen ist oder ist das Immunsystem angeschlagen weil die Zรคhne kommen?), ist Brei mittlerweile ein absolutes KO-Kriterium. Er isst nun also weitestgehend ungewรผrzt vom Tisch mit. Auรer morgens, da ist Apfelmark mit Haferflocken – aber die Kรถrnigen – noch in Ordnung. Aber danach bitte Kartoffeln, Reis oder Nudeln mit Gemรผse. Und Mamamilch darf auch nicht fehlen.
Auรerdem zieht sich dieser kleine Mensch nun immer zum Sitzen auf und spielt zum Teil sogar im Sitzen. Am liebsten hรคlt er dabei den Handspiegel vom Spielbogen in der Hand (was fรผr ein Satz ๐ ) und gluckst sich dabei selbst an. Total goldig, wenn man das beobachten kann.
Shopping fรผrs Baby
Neu gekauft habe ich tatsรคchlich nichts. Aber es ist dank einiger lieber Menschen ziemlich viel fรผr die Grรถรe 74/80 geworden. Ach, doch, ich habe Winterschรผhchen fรผr den Keks gekauft. Diese flauschigen Dinger* halten aber auch wirklich warm und der Keks liebt sie.
Ansonsten ist der Rest gebraucht dazu gekommen, was ich aber total gern mag, weil es eben doch nachhaltiger ist. Und viele Klamotten sind zu schade fรผr den Mรผll und zu gut, sie einfach so abzugeben. So bekommen die Stรผcke ein neues Leben und der Keks erfreut sich an fรผr ihn neuen Dingen.
Allgemeines zu sechs Monate Baby
Neulich saร dieser kleine wundervolle Mensch auf meinem Arm, brabbsรคuselte in meine Haare, versteckte sich dabei glucksend und strampelte mit seinen kleinen Fรผรchen. Das sind die Momente, in denen ich mich frage, wie man nur kann. Wie man Kindern nur antun kann, lieblos zu sein. Seit der Keks da ist, wird mir noch einmal mehr bewusst, dass ich jeglichen Respekt vor Menschen verliere, die so kleinen hilfbedรผrftigen Wรผrmchen etwas antun (darunter zรคhle ich schon Schreien lassen, „weil es sonst ja weiร, die Eltern springen“ und ihre Bedรผrfnisse nicht wahren.
Je รคlter der Keks wird, desto ausgeglichener ist er. Er lacht viel, entdeckt die Welt jeden Tag neu. Mittlerweile fremdelt er auch ein bisschen und zeigt bewusst, zu wem er mรถchte und wer ihm gerade nicht ganz geheuer ist.ย Dabei dreht er den Kopf weg und lehnt seinen Schwerpunkt in die entgegen gesetzte Richtung.
Gerade der Frosch geht mittlerweile in seiner Rolle als groรer Bruder auf. Sobald er kann, bittet er uns, den Keks in sein Zimmer zu bringen, damit er dort mit ihm spielen kann. Dafรผr rรคumt er auch tรคglich sein Zimmer auf. Der Kleinste im Puddingklecksclan sorgt also dafรผr, dass der vormals Kleinste nun lernt, Verantwortung zu รผbernehmen und sich nicht mehr darauf beruft, dass er fรผr alles zu klein ist. Ich finde es wahnsinnig toll, die beiden in Interaktion zu sehen und mitzuerleben, wie sie miteinander und aneinander wachsen.
Im Allgemeinen sind wir alle unheimlich am Keks gewachsen. รber uns hinaus gewachsen. Dadurch, dass zumindest die Tage wirklich entspannt(er) sind, lรคuft hier auch so nach und nach wieder mehr Familienleben und Alltag ab. Es bleibt dank Arzttingelei zwar noch immer einiges auf der Strecke, aber es wird.
Und wenn dieses kleine Wesen mit dem unverblรผmten Lachen dann im Schneeanzug in seinem Buggy schlรคft und diesen tiefen Seufzer ausstรถรt, bevor er sich in den Tiefschlaf verabschiedet, weiร ich, die Welt ist noch in Ordnung.
Herzlichst, die Julie
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